Start Gaming Backbone für die PlayStation 5 im Test: Mobiles Gaming neu gedacht

Backbone für die PlayStation 5 im Test: Mobiles Gaming neu gedacht

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© Backbone

In einer Welt mit klobigen Telefonclips, Latenzproblemen und schlechtem Design hat keine Lösung bisher wirklich Aufmerksamkeit erregt und Spieler dazu gebracht, Mobile Gaming ernsthaft als praktikable Option in Betracht zu ziehen.

Aber da der Mobilmarkt über 2,2 Milliarden Spieler umfasst, ist es schade, dass es noch keine allgegenwärtige Lösung gibt. Hier kommt Backbone ins Spiel. Obwohl es einige Mängel hat, hat es den Grundstein für ein einheitliches Plattform-Ökosystem gelegt, das Mobile Gaming dringend benötigt.

Der (das?) Backbone One trägt seinen Namen passenderweise aufgrund seiner Hundeknochenform. Er ist ein mobiler Gaming-Controller, in den man einfach sein Telefon hinein klicken und dann Spiele auf seinem Smartphone spielen kann. Vor ein paar Jahren wäre dies nicht mehr als eine unbedeutende Neuheit gewesen, da Handyspiele nicht jedermanns Sache sind. Aber mit den Fortschritten bei 5G und Remote-Gaming ist ein mobiler Gaming-Controller eine viel interessantere Idee.

Der Backbone One V2 ist dünn und leicht und im Vergleich zu Controllern wie dem Turtle Beach Atom Controller viel kompakter und leichter. Darüber hinaus hat der Hersteller dieses Jahr das Produkt verbessert, um größere Smartphones zu unterstützen.

Hier getestet wird mit einer PlayStation 5 die PS Remote Play unterstützt. Das bedeutet, dass man z.B. einen PS5-Controller an seinen Laptop anschließt und von überall auf der Welt auf seiner PS5 spielen kann, aber es bedeutet auch, dass man mit seiner Konsole per Fernzugriff auf seinem Mobilgerät spielen kann. Das macht einen mobilen Controller wie den Backbone in der Tat zu einer sehr attraktiven Idee.

Der Backbone One ist superleicht. Es gibt wirklich nicht viel darin, was ihn beschweren könnte. Aber obwohl leicht gut ist, fühlt es sich fast ein wenig schwach an. Die größte Angst bei der Verwendung ist, das Telefon auf den Lightning- bzw USB-C-Port-Anschluss zu stecken und zu verriegeln. Das könnte nur eine Frage der Zeit ist sein, bis das der Bruchpunkt ist.

Aber wenn das Telefon erst einmal an seinem Platz ist, wird die Stabilität des Controllers erheblich verbessert. Von da an liegt der Controller wirklich gut in der Hand. Die Tasten sind angenehm taktil und es macht Spaß, sie anzuklicken. Die Schultertasten sind allerdings einfach etwas zu klein. Dadurch erfordern die Auslöser L1 und L2 bzw. R1 und R2 einen zusätzlichen Kraftaufwand der Finger, der zunächst nicht erwartet wird.

Die Sticks reagieren gut und bieten einen angemessenen Widerstand. Allerdings sind sie ebenso etwas klein geraten und ihre Platzierung ist für nicht für jeden ideal. Als Playstation-Spieler würde man es vorziehen, wenn der linke und der rechte Stick unten in der Mitte wären. Das Backbone hingegen wählt die „Xbox-Konfiguration“.

Auf dem Controller sind auch einige andere Tasten vorhanden. Diese machen das Aufnehmen und Teilen von Screenshots zum Kinderspiel und erleichtern auch den Zugriff auf die Backbone-App.

Eine App, die ein ziemlich guter Hub für alle Gaming-Anforderungen ist. Dazu später mehr. Allerdings verfügt das Backbone One V2 nicht über einen proprietären Button für jede Lizenz, sei es PlayStation oder Xbox, sondern lediglich den Button zum Zurückkehren zur Anwendung, was laut Hersteller ausreichend ist. Dies trotz der Kompatibilität mit Xbox GamePass, Apple Arcade, Steam, Google Play Pass, Luna und Nvidias GeForce Now.

Eines der wichtigsten Designmerkmale, das man beachten sollte, ist, dass man den richtigen Backbone für sein Telefon auswählen müssen. Dies liegt daran, dass man entweder ein USB-C-Modell oder ein Lightning-Modell kaufen muss.

Zusätzlich gibt es einen kleinen Karton, der zusätzliche Halterungen für Smartphones bietet, falls die Standardhalterungen nicht praktikabel sind. Dies ist vor allem für Nutzer praktisch, die das Smartphone mit einer dickeren Hülle bzw. einem dickeren Handy nutzen möchten.

Die gute Nachricht ist, dass der Controller über zwei weitere Anschlüsse verfügt. Einer ermöglicht das Passthrough-Laden und der andere, ist eine Kopfhörerbuchse. Selbst wenn das Telefon keine Kopfhörerbuchse hat, erhält man mit dem Backbone One diese Funktionalität zurück.

Es ist auch möglich, Bluetooth-Kopfhörer anzuschließen, allerdings mit dem Smartphone, während keine drahtlose Verbindung zum Controller selbst hergestellt wird.

Die Backbone-App ist für die Verwendung des Backbone-Controllers nicht unbedingt erforderlich. Man kann einfach die PS Remote-App laden und loslegen. Die Backbone-App bietet jedoch einen zentralen Ort für alle Gaming-Apps und natürlich Spiele. Es ist ein netter Launcher zum Durchsuchen, wenn man nicht ganz sicher ist, was man als Nächstes spielen möchte. Das Startmenü lässt sich mit dem Joystick steuern und ist äußerst flüssig und angenehm – man könnte meinen, man befinde sich auf einer Konsole! In der Anwendung sind die verschiedenen Gaming-Plattformen vertreten. Es ist sehr praktisch und erleichtert die Einteilung in Kategorien.

In den Einstellungen kann man verschiedene Elemente der Anwendung anpassen, aber auch Konten verknüpfen, also ein Twitch-Konto, ein Xbox-Konto und ein Steam-Konto. Kurz gesagt, die Anwendung ist hervorragend vollständig und es ist eine wahre Freude, eine so gut durchdachte Spieleplattform zu sehen.

Die App enthält außerdem ein Freundesystem, mit dem der Spieler andere Backbone-Benutzer hinzufügen kann, sowie Voice-Chatrooms, denen er bei beliebten Spielen wie Call of Duty Mobile, Minecraft und Brawlhalla ganz einfach beitreten kann. Der Nutzer kann in der Backbone-App sogar seine eigene Party für bis zu acht Spieler erstellen – inklusive Einladungen und systemweitem Voice-Chat. Die Spielaktivitäten die Freunde werden angezeigt und man kann ganz einfach direkt aus der App oder durch Tippen auf eine Push-Benachrichtigung eine Party bilden und direkt in das Spiel einsteigen.

Der Nachteil der App besteht darin, dass man hier seine Abonnements verwaltet, einschließlich Backbone Plus. Backbone Plus ist zwar nicht erforderlich, um Backbone zu verwenden, verbessert das Erlebnis jedoch.

Backbone Plus kostet in Europa 39,99 € pro Jahr. Das ist, für etwas, das eindeutig in die KategorieNice-to-have“ fällt, etwas teuer. Die gute Nachricht ist, dass man beim Kauf des Backbone One ein Jahr lang eine kostenlose Testversion erhält.

Tipp: die Testversion sofort kündigen, damit man sie nicht vergisst und in 12 Monaten belastet wird. Der Nutzer kann kündigen und weiterhin die Backbone Plus-Funktionen nutzen, bis die Testversion nach einem Jahr abläuft.

Sobald die App startet, gibt es noch ein weiteres großes Plus: eine kostenlose 3-monatige Testversion von Apple Arcade. Diese ist auch enthalten, wenn man sie bereits hat! Das sind also zumindest für iPhone-Benutzer gute Neuigkeiten.

Ok. Der Hauptpunkt hier ist also, wie sich das Spielen mit dem Backbone One tatsächlich anfühlt. Es kann eine zwiespältige Erfahrung sein.

Leider erwies sich das Spielen der PS5 aus der Ferne auf einem so kleinen Bildschirm als echte Herausforderung. Es fühlte sich nie natürlich an oder hat das gleiche Qualitätserlebnis wie zu Hause. An Multiplayer-Spiele war einfach nicht zu denken. Obwohl die 5G-Verbindung ziemich schnell ist und die PS5 auch direkt mit einem sehr schnellen Internet verbunden war, war es für Fortnite zu langsam und führte bei allen Shootern zu einem Kopfschussfest.

Ein Bereich, in dem sich der Backbone als hervorragend schlägt, ist Retro-Gaming und zwar die Welt der Retro-Konsolen-Emulation. Hier lädt man alte ROMs für die klassischen Spiele herunter und spielt sie auf modernen Geräten. So zum Beispiel von SEGA Megadrives Sonic und ähnlichen Spielen (aber nur, wenn man die Original-Spiele besitzt).

  • Nutzbarkeit
  • Handhabung
  • Verarbeitung
  • Bedienung
  • App
4.2

Ein Controller, der Ihr Smartphone in eine Spielekonsole verwandelt?

Die Leistung und Benutzerfreundlichkeit des Backbone One Gen 2 sind sehr angenehm.

Wer glaubt, dass er seine PS5 im Bus spielen kann, muss seine Erwartungen etwas dämpfen. Es ist absolut machbar, aber das Backbone One bietet kein außergewöhnliches Remote-Gaming-Erlebnis. Und viele Hardcore-Gamer suchen genau danach. Wenn man jedoch eher ein Gelegenheitsspieler ist und häufig unterwegs spielen möchte, für den ist das Backbone One ein großartiges kleines Gerät, das man in seinem Rucksack haben kann.

Insgesamt ist dies ein Produkt, das jeder Gamer kaufen kann, um seine Spiele nie aus den Augen zu verlieren!

So hat das Spielen auf dem Backbone im Großen und Ganzen Spaß gemacht.

Eingeschränkt empfehlenswert.

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