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Sony INZONE Buds im Review – Sony INZONE Buds sind nicht die ersten In-Ear-Kopfhörer für Gamer, aber keine anderen richten sich so erstklassig an sie

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© Sony

Sony bringt Kopfhörer speziell für Gamer auf den Markt – die INZONE Buds sind so konzipiert, dass sie durch präzisen Klang und lange Betriebszeit einen Vorteil bei Wettkampfspielen bieten.

Sony stellte ein neues Produkt im INZONE-Gaming-Portfolio vor: die INZONE Buds In-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Das Unternehmen möchte Dinge vereinen, die nicht kombinierbar sind: Bedienkomfort für viele Stunden und eine umfangreiche Audioszene, die stark auf Richtungsklang ausgerichtet ist.

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Den Sony INZONE Buds-Kopfhörern wurde eine sehr schwierige Aufgabe gestellt: Sie sollen zwei völlig unterschiedliche Welten verbinden. Einerseits der Komfort, ein leichtes In-Ear-Modell während vieler Stunden Spielspaß. Andererseits gibt es bereits eine umfangreiche Audioszene für PC-Spieler mit digitalem Richtungssound, die bei Online-Kämpfen einen Vorteil verschafft.

Hersteller wie Razer präsentieren ihre Top-TWS-Kopfhörer und bewerben sie vor dem Hintergrund von Nintendo Switch, Steam Deck oder effizienten Smartphones. Mittlerweile handelt es sich bei den Sony INZONE Buds um ein Modell, das sich an stationäre Gamer richtet, die Produktionen wie CS2, Valorant, Call of Duty oder Apex Legends auf PCs spielen. Aber natürlichauch an die Besitzer einer PlayStation 5.

Sony beim Design der Kopfhörer mit dem Fnatic-Team zusammengearbeitet. Die Japaner verbrachten mehrere Sitzungen mit professionellen Spielern und berücksichtigten dabei deren Kommentare zum Produkt. Die Ingenieure weisen darauf hin, dass sie die Buds so konzipiert haben, dass sie für stundenlange Gaming-Marathons geeignet seien. Im Gegensatz zu Over-Ear-Sets mit Kopfbügel sollen die Sony-Kopfhörer aufgrund ihres geringeren Gewichts und der besseren Luftdurchlässigkeit bequemer sein, wodurch eine Erwärmung der Ohren und übermäßiges Schwitzen vermieden werden.

In der Praxis stellen die Sony INZONE Buds jedoch nicht unbedingt einen Durchbruch im Komfortbereich dar. Ja, sie sind bequem.  Allerdings sind sie nicht wesentlich komfortabler als die Konkurrenz. Das geringe Gewicht tut zwar seinen Dienst, aber der Gummi im Gehörgang ermüdet das Ohr etwas.

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Sony rühmt sich, Technologien ähnlich dem 360 Spatial Sound-Standard in das Gerät implementiert zu haben. Es handelt sich zwar nicht um dieselbe Technologie, aber die INZONE Buds sollen einen ebenso eindrucksvollen und hilfreichen digitalen Surround-Sound bieten, wie es das Miniaturdesign der Kopfhörer zulässt. Die räumliche Verarbeitung von Sony steht im Widerspruch zu den Audiolösungen im Spiel selbst, wodurch das Raumgefühl manchmal irreführt. Mal kann es einem so vorkommen, als wäre jemanden hinter einem her, während er sich von der Flanke näherte.

Nachdem der räumliche Effekt in der INZONE Hub-Anwendung (PC) ausgeschaltet und auf die Lösungen des Spiels selbst vertraut wurde, ist die Richtungen präziser und die Position der Gegner wire realistischer widergespiegeln. Wenn man die Buds mit der Konsole benutzt, ist der Surround-Sound-Effect ähnlich, wie bei den Pulse 3D Headset von Sony. Man spürt, dass es sich bei den Sony INZONE Buds um Kopfhörer handelt, die darauf ausgerichtet sind, Geräusche wie Schritte oder Schüsse auf Kosten anderer zu „extrahieren“. Das Turnierprofil ist deutlich spürbar, obwohl die Buds auch in Actionspielen wie Spider-Man 2 gute Leistungen erbringen.

Angesichts der Größe der Kopfhörer erwartet man ein gedämpftes Erlebnis, das weit von dem von Over-Ear-Sets entfernt ist. In der Praxis klingt der Kopfhörer einwandfrei, wodurch der Klang überraschend viel Raum erhält. Vermutlich liegt es daran, dass dies größtenteils auf die fehlende künstliche Unterstützung in den unteren Bereichen zurückzuführen ist. Der Mitteltonbereich ist sehr ausdrucksstark, hat viel Platz und wird nicht aufgefressen. Dies ist definitiv ein Unterscheidungsmerkmal dieses Modells.

Leider geht mit der geringen Größe eine relativ geringe Leistung einher. Die Sony INZONE Buds sind relativ leise Kopfhörer. Für typisches Gaming reichen sie aus, aber wenn man ab und zu gerne mit Geräuschen fast wie im Kinosaal bombardiert wird, lässt das dieses Modell definitiv nicht zu. Mit den Sony Buds wird man nicht verrückt, während man seiner Lieblingsband zuhört oder seine Lieblingsspiel spielt. Begrenzer tun ihr Möglichstes, um Energie zu sparen.

Sony prahlt damit, dass 12 Stunden außerhalb des Gehäuses ein Rekord seien. Das ergab die Pressemitteilung, die Sony zum Release herausgebracht hat. Das ist überraschend, da es TWS ANC-Kopfhörern gibt, die 13 oder sogar 15 Stunden durchhielten. Wenn man die Mitteilung von Sony genauer betrachtet, scheint es, dass der Rekord für Geräte mit einem USB-C-Adapter gilt. Dadurch verbindet sich das Gerät mit der PlayStation oder dem PC und sorgt so für eine sehr geringe Verzögerung von 30 ms.

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Diese 30 ms sind ein tolles Ergebnis. Zum Vergleich: Die konkurrierenden Razer Hammerhead Pro True Wireless HyperSpeed-Kopfhörer bieten eine Latenz von knapp 40 ms. Es wird davon ausgegangen, dass eine Verzögerung von bis zu 50 ms für anspruchsvolle Spieler akzeptabel ist, obwohl sie minimal spürbar ist. Bei 30 ms verschwindet die Verzögerung praktisch, sodass kein unangenehmes Gefühl von Audio-/Videoverzerrungen auftritt.

Das Ladeetui wiederum verlängert die Laufzeit der Kopfhörer um weitere 12 Stunden, sodass insgesamt 24 Stunden Spielzeit ohne Netzkabel möglich sind. Insgesamt ein gutes Ergebnis, es gab aber auch bessere. Glücklicherweise reichen nur 5 Minuten Ladezeit für eine Stunde Spielspaß. Ein kurzer Gang in die Küche oder Toilette und schon kann man weiterspielen.

ANC ist eine praktische Ergänzung. Der Effekt ist stärker als bei den ersten AirPods Pro. Um die Wirksamkeit von ANC (aktive Lärmunterdrückung, englisch Active Noise Reduction [ANR] oder Active Noise Cancellation [ANC]) auf der Skala beliebter In-Ear-Kopfhörer zu verdeutlichen, könnte man die Sony INZONE Buds zwischen der ersten und zweiten Generation des Apple AirPods Pro-Modells einordnen. Die aktive Geräuschunterdrückung kann den Nutzer von Umgebungsgeräuschen isolieren, aber das Dröhnen eines Flugzeugs wird dadurch nicht vollständig gedämpft.

Wenn man ANC auf einem PC oder einer Konsole verwendet, kann man problemlos in die Spielwelt eintauchen und sich vom Rest des Haushalts isolieren. Es sei denn, man führt gleich nebenan eine hitzige Wahldebatte.

Für Kopfhörer im Wert von 199 Euro weisen die Sony INZONE Buds zwei schlechte Designmerkmale auf. Einschließlich Bluetooth. Gute Nachrichten: Neben der latenzarmen 2,4-GHz-Funkkommunikation über einen USB-C-Adapter verbinden sich die Buds auch vollständig kabellos über die Bluetooth-Technologie. Die schlechte Nachricht: Sony INZONE Buds unterstützt NUR den brandneuen Low-Power-Bluetooth-LE-Audiostandard.

In der Praxis heißt das, dass man die Buds nicht mit jedem Smartphone koppeln kann. So haben die meisten Android-Besitzer und Apple-Benutzer keinen Grund zur Freude, denn Bluetooth LE Audio wird nur von neueren Smartphones wie Samsung Galaxy S23 oder Google Pixel 7 unterstützt.

Auch die Touchpanel-Bedienung gefällt nicht. Sie ist nicht intuitiv und weist ein schlechtes benutzerorientiertes Feedback auf. Die Navigation ist zwar auf Ligaspieler zugeschnitten, unterscheidet sich aber deutlich von den gängigen Lösungen auf dem Markt.

  • Preis: 199 Euro
  • Gewicht: 6,5 g x 2
  • Typ: Geschlossen, dynamisch
  • Wasserdicht: IPX4-äquivalent
  • Akustischer Wandler: 8,4 mm
  • Konnektivität: Bluetooth 5.3 oder 2,4 GHz Sender
  • Maximale Ausgangsleistung: < 10 dBm
  • Ladezeit: ca. 2 Stunden
  • Schnellladung: 1 Stunde Gaming nach 5 Minuten Ladezeit
  • Akkulaufzeit: Verbindung über USB-Transceiver: max. 12 Stunden (mit ausgeschalteter Rauschunterdrückung)/max. 11 Stunden (mit eingeschalteter Rauschunterdrückung), Verbindung über Bluetooth (LE Audio): max. 24 Stunden (mit ausgeschalteter Rauschunterdrückung)/max. 18 Stunden (mit eingeschalteter Geräuschreduzierung.
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  • Sound
  • Verarbeitung
  • Preis
  • Konnektivität
3.3

Solche Kopfhörer hat Sony noch nie angeboten

Vollständig kabellose In-Ear-Kopfhörer wurden entwickelt, um eine bestimmte Nische anspruchsvoller Kunden zu erreichen, aber man fragt sich, ob es eine solche überhaupt gibt.

Sony INZONE Buds wurde für Spieler der PC-Liga entwickelt und bietet Komfort und Leichtigkeit, die beim Training und bei Gaming-Marathons nützlich sind. Auf dem Papier eine interessante Idee, in der Praxis jedoch eine teure Anschaffung mit begrenztem Nutzen.

Wenn man die Sony INZONE Buds an seine PlayStation 5 oder seinen PC anschließt und Spiele wie zur Zeit das aktuelle Spider-Man 2 spielt, ist der Effekt aber großartig. Endlich hat man winzige Kopfhörer, bei denen die Tiefen den Mitteltonbereich nicht ausfallen. Dabei bietet die Bühne überraschend viel Platz und FPP-Spiele klingen so gut, dass man das Gefühl hat, wirklich die Waffe in der Hand zu halten und voranzukommen.

Das Problem ist, dass eine solche Ergänzung zu einem Handheld, PC und einer Konsole ca. 200 Euro kostet. Für die überwiegende Mehrheit der Spieler ist dies ein unerschwinglicher Preis. Die zuvor erwähnte Nische, die Sony anvisiert, wiederum wird seit Jahren mit Over-Ear-Kopfhörern besetzt, und man kann bezweiflen, dass die INZONE Buds daran etwas ändern wird.

Trotzdem eingeschränkt empfehlenswert.

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