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Call of Duty: Vanguard für die PlayStation 5 im Review. Ein Neues Spiel, ein neuer Hit? Hier unsere Meinung.

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© Sledgehammer Games/Activision

Manche Dinge ändern sich nie und Call of Duty kehrt regelmäßig zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurück.

Diesmal kein Modern Warfare, keine Black Ops und schon gar kein Warzone, sondern Zombies und Deutsche. Dies in der Zeit, in der man auch das neue Battlefield und Halo bekommt. Kann Activision seinen Erfolg halten oder überspringt man ein Jahr?

Vater, erzähl‘ uns eine Geschichte!“ Da fing der Vater an…

Der Zweite Weltkrieg birgt eine Faszination für die Serie, die einfach nicht verschwinden will, und der neueste Teil, Vanguard, kehrt wieder auf seine ausgetretenen Pfade zurück. Aber bei aller lauernden Vertrautheit bringt es auch einige willkommene Veränderungen.

Wenn der Zweite Weltkrieg selbst eine der wiederkehrenden Faszinationen von CoD ist, ist eine andere die düstere Welt der Operationen der Spezialeinheiten, die später in der Zeitleiste bombastisch erforscht werden. Es macht also Sinn, dass Vanguard einen Blick auf die Situationen wirft, die diese geheimnisvollen Einheiten hervorgebracht haben, die nach anderen Regeln operieren.

Arthur Kingsley ist ein britischer Kämpfer, der die Aufgabe hat, ein weltumspannendes Team von Agenten in Vanguard zusammenzubringen. Gegen Ende des Krieges liegt das Dritte Reich auf den Knien. Ausgewählte Naziführer planen jedoch bereits ein Comeback und ein Viertes Reich, das gestoppt werden muss.

© Sledgehammer Games/Activision

In der Kampagne reist der Spieler an die Fronten des Krieges, rekrutiert neue Mitglieder und sorgt für eine gute Abwechslung. Man ist nicht nur auf Schützengräben oder kriegszerrüttete Städte beschränkt, sondern kann auch den Pazifik und andere farbenfrohe Orte sehen.

Call of Duty: Vanguard versetzt den Spieler mitten in den Zweiten Weltkrieg, mit einem Arsenal, mit dem man wirklich kämpfen kann. Das Abenteuer beginnt auf der Rückseite eines Zuges. Nun ja… eigentlich, zwei Züge, die regelmäßig nebeneinander fahren. Ziel ist es, den richtigen Zug zu entführen und tief in deutsches Territorium einzudringen. Unterwegs trifft man viele Deutsche. Manchmal auch in gepanzerten Fahrzeugen, die nebenher fahren. Der Höhepunkt ist, wenn ein Panzer auf einem der Waggons verwendet wird, um einen Panzerwagen aus dem anderen Zug zu sprengen. „Heillige Exlosionen (Originalton: Robin, wer die alte Batman-Serie noch kennt)…!“  – das sind nur die ersten fünfzehn Minuten!

Nicht viel später erreichen man das Ziel: Hamburg. Obwohl man noch nicht viel von seiner Mission gehört hat, entdecken man bald, dass mam hinter dem SS-Chef Hermann Freisinger her ist. Mit dem sechsköpfigen Team besteht das Ziel darin, dieses Meisterschurken auszuschalten, bevor er Project Phoenix in die Tat umsetzt.

Erst ich, dann ich und zur Abwechslung mal ich

Vanguard versucht bewundernswert, seine Geschichte mehr auf die Charaktere zu konzentrieren, aus denen Kingsleys Team besteht, wobei Leute wie Polina Petrova eine schöne Charakterisierung erhalten haben.

© Sledgehammer Games/Activision

Es funktioniert an sich, denn man lernt die fünf Charaktere und ihre Motive etwas besser kennen. Allerdings ist die Dynamik zwischen ihnen nicht wirklich bemerkenswert. Die beste Interaktion ist mit der weiblichen russischen Scharfschützin. Sie ist eindeutig von der Russin Lyudmila Pavlichenko inspiriert, einer Majorin, die mit ihrem Scharfschützengewehr in der Roten Armee 309 Menschenleben forderte.

Andere Missionen und Charaktere sind jedoch weniger interessant und weniger ausgeprägt. Lucas, ein Sprengstoffexperte, der deutsche Panzerbataillone in Nordafrika bekämpft, kämpft so ziemlich wie der britische Teamleiter und Fallschirmjäger Arthur oder der amerikanische Pilot Wade Jackson. Lucas‘ besondere Fähigkeit besteht darin, viele verschiedene Arten von Granaten zu tragen, und wenn es an der Zeit ist, zu glänzen, wirft er meistens nur… Granaten.

In ähnlicher Weise kann Arthur anderen Teamkollegen befehlen, das Feuer auf verschiedene Ziele zu fokussieren. Es gibt keine wirkliche Strategie; man hat so ziemlich das Recht, das Team so lange auf ein Ziel schießen zu lassen, bis man es schafft, es zu flankieren und zu töten, und wenn jemand aufhört, darauf zu schießen, befiehlt man es ihm einfach noch einmal.

Aber eine Warnung, das Spiel hat auch eine traurige Tendenz, Menschen zu töten, bevor man einige von ihnen wirklich kennenlernt.

Sledgehammer Games erzählt die Geschichte in Vanguard aus der Perspektive der sechs Charaktere des Teams. In Rückblenden erlebt man, warum sie dazu getrieben wurden, Hermann auszuschalten. Die Rückblenden führen den Spieler in die ganze Welt, was vor allem ein Vorgeschmack auf die Multiplayer-Sessions sein soll.

© Sledgehammer Games/Activision

Abgesehen von einem Spektakel ist die leider nur fünfstündige Geschichte von Call of Duty: Vanguard wirklich dünn. Die Zwischensequenzen sind manchmal etwas lang im Vergleich zu der Action, die man in den Levels erleben. Außerdem sind es vor allem diese Rückblenden, die dem ganzen einen Struktur verleihen, denn danach ist man schon ziemlich schnell im Endkampf.

Es gibt nur wenige denkwürdige Ereignisse im Einzelspieler. Anstatt mit packenden Kriegsszenarien konfrontiert zu werden, bleibt ein Grundgerüst von Call of Duty-Levels übrig. Hätte so viel mehr sein können.

Alles läuft auf eine Kampagne hinaus, die ihre spannenden Highlights hat, aber nicht wirklich das Ziel erreicht, verschiedene Aspekte des Zweiten Weltkriegs zu erleben oder in die Rollen von Charakteren mit besonderen Fähigkeiten zu schlüpfen. Die Möglichkeiten, bestimmte Fähigkeiten einzusetzen, sind stark vorgeschrieben und die Kampagne selbst ist in gewohnter Call of Duty-Manier extrem linear. Darüber hinaus sind so viele Momente und Elemente auf bestimmte Weise gescriptet, dass man, wenn man nicht genau wie beabsichtigt spielt, sofort die Schwächen in den Missionen sieht. In einem Moment richtete man als Wade ein Maschinengewehr auf Feinde, die auf die Position des eigenen Trupps zuschreiten, nur damit sie sofort an genau denselben Stellen wieder auftauchten an der sie gestartet sind– was darauf hindeutet, dass man eigentlich nicht ernsthaft versuchen sollte, den Angriff abzuwehren. In einer anderen Szene flüchtete Arthur in einen Keller, um den Nazi-Truppen zu entkommen, und obwohl die Tür, durch die sie ihn jagten, weit offen ist, machen sich die Truppen, die in hinter ihm her sind, nicht die Mühe, ihm zu folgen.

Eins, zwei, drei… Viele

Also dann… online. Sledgehammer war nicht geizig, wenn es um die Anzahl der Arenen geht, in denen man sich austoben können. Man bekommt sofort 20. Außerdem bringt Sledgehammer Games auch zwei neue Spielmodi. Man kann jetzt sowohl Champion Hill als auch Patrol spielen.

Patrol erwartet, dass man während des Kampfes einer bestimmten Route folgt. Je besser man auf der Strecke bleibt, desto mehr Punkte sammelst man. Es liegt natürlich an den Gegnern, den Spieler einfach wegzublasen. Da man einer bestimmten Route folgen muss, ist das Gameplay in diesem Modus wunderbar chaotisch.

Die Arenen sind auch destruktiver als zuvor. Auf diese Weise kann man strategischen Schaden zufügen, um die Versteckmöglichkeiten der Gegners zu reduzieren. Toll! Die teils riesigen Maps können nun mit bis zu 48 Spielern gleichzeitig gespielt werden, man kann sich aber auch für ein intimeres 6v6 entscheiden.

Beim Leveln hat sich nicht viel geändert. Je mehr Punkte man erzielt, desto besser kann man kämpfen. Aber auch desto stärker werden die Gegner gegen den Spieler gerankt.

Schießen, bis die Fetzen fliegen

Und es gibt wieder Zombies. Treyarch wurde geholt, um das neu zusammenzubauen. Zu Beginn befindet sich nur die Karte von Stalingrad in diesem Modus, aber es werden hier einige Erweiterungen von Activision erwartet. Immerhin ist der Zombies-Modus mit nur einer Karte im Vergleich zu der dicken Multiplayer-Erfahrung, die dieses Spiel enthält, sehr wenig.

© Sledgehammer Games/Activision

Schön, dass man gleich mit einem kompletten Loadout startet. Man muss in Stalingrad große Horden von Zombies abschießen. Das geht mit einer großen Waffe etwas besser, als wenn man mit einer kleinen Pistole noch einmal anfangen würde. In Stalingrad wird man immer an spezielle Orte teleportiert, um kleine Missionen zu erfüllen. Nach fünf erfolgreichen Minimissionen ist das Abenteuer aber bereits vorbei. Ja, das muss im Laufe des Jahres wirklich noch etwas erweitert werden.

 

 

 

Call of Duty: Vanguard - Coole Geschichte mit übertriebener Hollywood-Action
  • Grafik
  • Musik
  • Sound
  • Gameplay
  • Multiplayer
3.7

Call of Duty: Man weiß genau, was man bekommt

Call of Duty: Vanguard versetzt den Spieler mit begleitendem Arsenal zurück in den Zweiten Weltkrieg. Das ist gut so. Andererseits hat das Spiel einen großen Fokus auf Multiplayer, wodurch der Story-Modus und die Zombies etwas zu spärlich geworden sind. Das Spiel ist innovativ mit zwei neuen Multiplayer-Modi, die wirklich sehr unterhaltsam sind.

Das übergreifende Problem bei Vanguard? Dinge fühlen sich oft nicht so an, als ob sie ganz synergetisch wären. Die Anpassungen bei Zombies machen es zugänglicher, aber dem Modus fehlen derzeit die Elemente, die es wert sind, immer wieder einzutauchen. Der Fokus der Kampagne auf die Charaktere verleiht der Geschichte eine gewisse Wirkung, aber ihre Versuche, das Spielgefühl als mehrere verschiedene Spezialisten darzustellen, scheitern oft.

Der kompetitive Multiplayer bringt einige Anpassungen an die Gesamtformel, die das Spiel dynamischer wirken lassen, aber sie sind alle meist nur kleine Schritte nach vorne.

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