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Videospiele für die Sexual-Erziehung?

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Das Internet hat das Verständnis über die Sexualität maßgeblich verändert. Nur, in den Klassenzimmern wird immer noch Großteils verschämt mit dem Thema umgegangen.

Es heißt, man lerne am besten, wenn man das zu Lernende anwendet. Mathematik erlernt man, indem man Rechenaufgaben löst, Chemie, indem die Komplexität in Chemielaboratorien kennen lernt und Schreiben bekommt der Mensch durch, naja, schreiben in sein Hirn. Dies stellt natürlich ein etwas größeres Problem für die Sexualerziehung dar. Dies könnten Videospiele lösen.

Sex ist ein wichtig für dir Menschheit, und Sexualität ist ein wichtiger Teil einer umfassenden Bildung. Aber, es gibt vielleicht eine bessere Möglichkeit für Grundschullehrer dies den Kindern bei zu bringen, als die Geschichten über Blümchen und Bienchen, oder, wenn überhaupt, mit Diagrammen, Bildern und Texten zu arbeiten.

Es gibt starke Argumente dafür, Videospiele im Sexualunterricht zu integrieren, sei es, diesen durch bestehende Spiele zu ergänzen, die Sex und Sexualität erforschen, oder neue Spiele für den Zweck der Sexualerziehung zu entwickeln.

Angesichts der interaktiven Natur von Videospielen, ihrer Fähigkeit zur Privatsphäre und der Vertrautheit, die viele Jugendliche bereits mit Games haben, könnten Spiele, bei richtiger Anwendung, ein unglaublich effektives Werkzeug für Schüler sein.

Interaktiv werden

Interaktiv zu sein, kann einen Unterschied machen, zwischen Pauken, Lernen und Verstehen. Sicherlich gibt es Leute, die sich Sachen besser merken können, wenn sie Vorträge und/oder Notizen vor sich haben. Doch ist es für viele besser, sich etwas vorzustellen und es zu tun.

Programme könnten die Chance sein, daß Thema zu verinnerlichen, ohne daß sich die Schüler sozusagen „die Hände schmutzig“ machen müssten.

Das herkömmliche Bild eines Unterrichts im Fach Sex, stellt man sich so vor, daß die Schüler eine Banane mit einem Kondom überziehen, um Safer-Sex zu simulieren.

Nina Freeman, eine Entwicklerin bei der Indie-Spielefirma Fullbright, zeigt mit ihrem Videospiel How Do You Do It zeigt, wie dies auch interaktiv dargestellt werden kann.

„Ein Kondom über eine Banane zu ziehen ist, wie ein Stereotyp der Sexualerziehung, richtig? Aber daran erinnern sich alle. Weil es das ist, was du eigentlich tust. Du machst im Grunde genommen den Akt, ein Kondom auf einen Penis zu setzen – es ist eine handelnde Sache“, sagte Freeman.

So setzt sie diese Handlung gleich, mit einer spielerischen Erfahrung. Es soll eine effektive Art der Informationsvermittlung sein.

Dies ist nur ein Beispiel, denn die Grenze der Interaktionen ist, die Grenze der Programmierung. So können Schüler (oder Spieler, die einfach mehr lernen wollen) verschiedene Situationen effektiv lernen und durcharbeiten.

Ähnlich, wie in einer Art Theater, gibt Freeman den Nutzern die Möglichkeit, in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen und die Welt aus deren Perspektive zu sehen.

„Ich denke, die Spieler-/Charakter-Verkörperung ist wirklich mächtig und Spiele sind einzigartig besser, als andere Medien, Menschen in den Charakter zu bekommen, fast, als seien sie in einem Stück davon. Spiele sind wirklich gut darin, weil sie den Spieler aktiv dazu bringen, Informationen zu sammeln, anstatt sie nur umher zu schieben“, sagt sie.

Natürlich, wie Freeman bemerkte, ist jeder Schüler anders und könnte von verschiedenen Erziehungsmethoden profitieren.

Inspirierende Diskussion

Der Natur nach, gibt es aber auch Leute, die dieser Entwicklung noch so positiv gegenüber stehen.

„Spiele sind gut darin, dich über Videospiele zu unterrichten, aber bringen sie dir wirklich etwas über die Welt außerhalb der simulierten Realität bei? Persönlich bin ich zu diesem Thema im skeptischeren Lager. Videospiele sind nicht automatisch lehrreich; es ist die Reflexion und Diskussionen nach dem Spielen sind es, die es lehrreich macht“, sagt Robert Yang, Spieleentwickler und Professor an der New York University.

„Mein Spiel Hurt Me Plenty ist eine ziemlich sanfte Einführung in die BDSM-Theorie und es ist einfach danach darüber zu reden. Vielleicht schafft das Spiel eine komfortable Distanz. Sie können immer noch über Ihre Aktionen und Erfahrungen als Teilnehmer sprechen, aber es ist nicht Ihr persönliches Sexleben im wirklichen Leben, das vor Gericht gestellt wird.“

Nicht nur das, Spiele können zur Reflexion führen, die Schüler anregen darüber nachzudenken, wie sie mit dem, was ihnen präsentiert wird, in Beziehung stehen.

„Ich denke, ein gut gestaltetes Sexualkunde-Spiel würde den Schülern helfen, sich kritisch mit ihre Vorstellungen von Sex und Sexualität auseinander zu setzten. Ein Spiel könnte dazu beitragen, Schüler auf Gespräche über Sex vorzubereiten, und dabei helfen, die emotionale Arbeit/Unbeholfenheit, mit der Lehrer oft konfrontiert sind, zu lindern.“

Aber bitte, die Privatsphäre beachten

Sexualität, besonders für Jugendliche, kann ein sehr heikles Thema und für manche sogar ein wenig erschreckend sein. Für diejenigen, die sich in einer Gruppe nicht wohl fühlen, könnte ein Videospiel eine hilfreiche Möglichkeit sein, Sex und Sexualität privat zu lernen.

Eine App für Smartphones, welches ja schon fast jeder besitzt, oder für Computer ist die Chance, daß Schüler ihre Privatsphäre haben.

„Wenn sich [Schüler] mit der Welt auf eine Art und Weise verständigen, mit der sie vertrauter sind und sich wohler fühlen, dann macht das sicher einen Unterschied, als wenn man versucht, sie über heikle Themen zu informieren oder mit ihre Eltern zu reden. Ich denke, ihnen mehr privaten Raum zu geben, um einige dieser Dinge zu erforschen, ist definitiv hilfreich“, so Freeman.

Es gibt keine einheitliche Lösung dazu, eine für alle richtige Bereitstellung der Informationen zu haben.

Mit etwas, das so allgegenwärtig und wichtig für das Leben wie Sex ist, kann eine gründliche Ausbildung und das tatsächliche Erinnern an das, was gelernt würde, lebensverändernd sein. Das Medium der Videospiele ist da. Wir müssen nur darauf tippen.

 

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