Bandai Namco, der Herausgeber von Spielen wie Elden Ring und Tekken, ist möglicherweise Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden.
Das berichtet vx-underground. Die Ransomeware-Gruppe ALPHV – auch bekannt als BlackCat – behauptet, den japanischen Publisher angegriffen zu haben.
ALPHV ransomware group (alternatively referred to as BlackCat ransomware group) claims to have ransomed Bandai Namco.
Bandai Namco is an international video game publisher. Bandai Namco video game franchises include Ace Combat, Dark Souls, Dragon Ball*, Soulcaliber, and more. pic.twitter.com/hxZ6N2kSxl
— vx-underground (@vxunderground) July 11, 2022
„Die ALPHV-Ransomware-Gruppe (auch bekannt als BlackCat-Ransomware-Gruppe) gibt bekannt, dass sie Bandai Namco freikaufen wird.
Bandai Namco ist ein internationaler Publisher von Videospielen. Zu den Videospiel-Franchises von Bandai Namco gehören Ace Combat, Dark Souls, Dragon Ball*, Soulcalibur und mehr.“
vx-Underground ist das Äquivalent zu einer Bibliothek, die Quellcodes und Dokumente zu Malware sammelt und ist oft ziemlich gut informiert und kündigt Angriffe an (wie Lapsu$, der Angriff auf Microsoft, Nvidia und Ubisoft, vor einigen Monaten), bevor die von diesen Angriffen betroffenen Unternehmen es bemerken.
Bandai Namco hat den Angriff noch nicht bestätigt. Die Ransomware-Überwachungsgruppe DarkFeed hat auch einen Screenshot des von BlackCat behaupteten Hacks geteilt:
🌐 ALPHV (BlackCat) #Ransomware team with a new style and two new victims 🚨
The total revenue of the two companies combined is $100 million 💸 from the United States 🇺🇸#BlackCat pic.twitter.com/ekJEhpieX7
— DarkFeed (@ido_cohen2) July 11, 2022
Alphav ist unter Sicherheitsexperten bekannt. Microsoft hat eine lange Akte über die Gruppe, in der Alphv als „weit verbreitete Bedrohung und Paradebeispiel für die wachsende Ransomware-as-a-Service-Gig-Ökonomie“ bezeichnet wird. Microsoft beschreibt die Gruppe weiter als „bemerkenswert aufgrund ihrer unkonventionellen Programmiersprache, mehrerer Zielgeräte und möglicher Einstiegspunkte sowie der Zugehörigkeit zu produktiven Bedrohungsaktivitätsgruppen“.
Ransomware ist eine Software, die verwendet wird, um Geld von Opfern zu erpressen. Die Software verweigert häufig den Zugriff auf die eigenen Daten des Opfers. Üblicherweise droht die Herausgabe solcher internen Daten bei Nichtzahlung.
Bisher sind keine Daten von Bandai Namco durchgesickert. Mehrere andere Entwickler, Herausgeber und Hardwarehersteller wurden in der Vergangenheit von derselben und anderen Gruppen angegriffen. Die Höhe des Schadens ist derzeit nicht bekannt.
Im Internet tauchte eine Illustration auf, die Spiele wie Tekken 8 und Little Nightmares 3 und Elden Ring DLC namens Barbarians of the Badlands erwähnte, aber diese Illustration entpuppte sich als Fälschung. Während bevorstehende Spiele, die vor ihrer Ankündigung durchgesickert sind, nicht allzu schlecht klingen mögen, finden viele Spieler, dass dies die Atmosphäre einer offiziellen Enthüllung im Wesentlichen verdirbt. Noch wichtiger ist, dass dies auch die persönlichen Daten der Mitarbeiter von Bandai Namco gefährdet.
Zuvor hatte bereits CD Projekt Red mit gestohlenen Daten zu kämpfen, wodurch der Quellcode von Spielen wie Cyberpunk 2077 und The Witcher 3: Wild Hunt durchsickerte. Letztes Jahr musste sich Electronic Arts damit auseinandersetzen – dann sickerten die Quellcodes von Fifa 21 und der Frostbite Engine durch.
Der japanische Videospiel-Publisher Bandai Namco ist wahrscheinlich einer Vielzahl von Spielern ein bekannter Name. Das 2006 gegründete Unternehmen hat seitdem einige unglaublich beliebte und erfolgreiche Titel veröffentlicht. Im Jahr 2022 hat Bandai Namco den Erfolgstitanen Elden Ring in die Regale gebracht, und später in diesem Monat wird ein weiteres seiner wichtigsten Spiele veröffentlicht, das mit Spannung erwartete Digimon Survive. Obwohl es sicherlich seine Vorteile hat, ein beliebtes und bekanntes Unternehmen in der Gaming-Branche zu sein, kann es auch einen großen Publisher oder Entwickler zum Ziel von Cyberangriffen machen.
