War es das Warten wert? Digimon Story Cyber Sleuth

Ja, das ist wirklich die Frage, die es sich zu stellen gilt, wenn es um das neueste Digimon-Spiel geht. Nach langem Warten hat es Digimon Story Cyber Sleuth geschafft, außerhalb Japans veröffentlicht zu werden. Dank einiger Aktionen der Fans, die eine Petition auf die Beine gestellt haben, und so genug Druck auf Bandai Namco ausgeübt haben, das Spiel zu übersetzen, ist es nun veröffentlicht worden.

Am 5. Februar ist Digimon Story Cyber Sleuth in Amerika und Europa veröffentlicht worden und wir haben uns die Vita-Version zum Testen gegriffen. Das Spiel ist zwar auch für die PS4 erschienen, ist aber nur ein Port von der Vita um das Spiel außerhalb Japans besser verkaufen zu können, da die Vita auf dem amerikanischen und europäischen Markt nicht so stark vertreten ist wie im Ursprungsland.

Kommen wir erstmal zur Story: Ihr übernehmt die Rolle von Aiba. Die Geschichte nimmt in einem Chatraum im Cyberspace EDEN, in dem ihr euch mit einigen Freunden trefft und ein Hacker sich Zugriff auf euren Chat verschafft, ihren Anfang. Dieser lädt euch ein, am nächsten Tag an einem bestimmten Chat teilzunehmen und dort ein „wundervolles Geschenk“ zu empfangen. Zusammen mit euren Freunden „Aquino“ und „Blue Box“ entschließt ihr euch, im Gegensatz zu den Anderen, zu dem Treffen zu gehen. Also begebt ihr euch zu dem Treffpunkt in ein von Hackern verseuchtes Gebiet. Weiter werden wir die Story aber nicht erläutern, macht euch aber auf die ein oder andere Überraschung gefasst – auch wenn die Story sicherlich nicht oskarreif ist. Hier trefft ihr schließlich auch das erste mal auf die Digimon, von denen ihr nun ein erstes auswählen dürft: Ihr habt die Wahl zwischen Terriermon, Palmon und Hagurumon. Im Gegensatz zu Pokémon ist die Wahl am Anfang nicht weiter tragisch, sprich spielentscheidend, da ihr im Spiel die Möglichkeit bekommt, jedes Digimon heran zu züchten und zu fangen, aber dazu später mehr. Auf eurem Weg durch die Story durchquert ihr die digitale Welt genauso wie die reale und bekommt so einige Locations in Tokio zu sehen und könnt dort Nebenquests erfüllen.

Nun zur Grafik: Diese sieht auf der Vita sehr gut aus, hat keine sichtbaren Kanten und die Charaktere sind sehr detailliert dargestellt, respektive sind sehr fein gezeichnet. Unwichtigen Nebencharakteren fehlen diese Details, sehen aber trotzdem gut aus. Allerdings wirken manche Hintergrund-Texturen oder unwichtige Gegenstände ein wenig unscharf und weniger detailliert. Storyrelevante Szenen werden entweder mit den Figuren in Spielegrafik dargestellt oder durch Animesequenzen, die auch eine sehr hohe Qualität haben, und sich sehr gut in das Spiel einfügen, bebildert – Fans der Serie werden sich sofort heimisch fühlen. Die Kamera ist fixiert und kann nicht gedreht werden, was in manchen Situationen leider nicht ganz optimal gelöst ist, auch wenn Gegenstände, die eventuell die Sicht verdecken, transparent dargestellt werden, was zumindest bei der Vita-Version an manchen Stellen zu leichten Rucklern führt.

Über die Musik muss man nicht viel sagen, denn sie passt sich sehr gut in das Spiel ein ohne auf die Dauer zu nerven. Auch die Soundeffekte kommen Digimon-Fans gleich bekannt vor, da diese aus der Serie übernommen wurden. Die Synchronisation lässt ebenfalls keine Wünsche offen, da für die gesprochenen Texte, trotz Übersetzung ins Englische, weiterhin die japanischen Synchronstimmen benutzt wurden. Ein Fakt, der Fans besonders freuen dürfte.

Die Steuerung ist sehr einfach und benötigt keine Fingerakrobatik während des Spiels. Gesteuert wird mit dem linken Analogstick der Vita, während der rechte keine Funktion hat, da die Kamera fixiert ist. Leider kommt der Touchscreen nicht wirklich zum Einsatz, wird er doch maximal dafür genutzt, Menüs aufzurufen.

Kommen wir zum Kampfsystem: Es wird RPG-typisches Rundenprinzip eingesetzt und die Digimon greifen abwechselnd an – basierend auf ihrer Geschwindigkeit. Aber anders, als z.B. in Pokémon, könnt ihr drei Digimon in den Kampf schicken und könnt auch mehrere Digimon auf der Bank halten, wenn eure Teampunkte ausreichen. Dabei erhalten die Digimon auf der Bank ebenso Erfahrungspunkte und steigen im Level auf. Wenn mehrere Digimon eures Teams hintereinander an der Reihe sind, besteht außerdem die Chance auf einen Komboangriff, der natürlich mehr Schaden verursacht. Aber dies ist nicht die einzige Möglichkeit die Digimon voran zu bringen: Ihr könnt sie ebenso zum Trainieren auf die Digifarm schicken. Wo wir grade beim Trainieren sind: Digitieren, das könnt ihr leider nicht mitten im Einsatz, sondern nur im Digilab, was aber auch nicht weiter schlimm ist, da ihr so ziemlich überall einen Zugang zum Labor findet, um dort eure Digimon zu evolutionieren bzw. deevolutionieren, was eine Vielzahl von Optionen für den Kampf bietet. Ihr braucht ein Digimon nur auf das passende Level zu bringen um eine bestimmte Digitation herbeizuführen, neben ein paar anderen Voraussetzungen, und schon stehen euch viele Optionen offen: Jedes Digimon erlaubt euch vier Digitationsoptionen, wodurch ihr im Spiel die Möglichkeit bekommt, wirklich jedes Digimon zu Gesicht zu bekommen und im Kampf einzusetzen.

• Digimon Story: Cyber Sleuth – [PlayStation 4]

Cloudi

Neben meinen Aufgaben als Chefredakteur, bin ich auch für die Webseite und für alle Social Media Kanäle von Kumotaku zuständig.