Als kleine Anleihe an Stephen Hawkins „Eine kurze Geschichte der Zeit“ (ohne bei Weitem an seine Genialität heran zu kommen) soll hier einmal die Entwicklung unseres Lieblingshobbys kurz umrissen werden.
Wo fing es an?
Auch wenn es schön wäre, die Geschichte der Videospiele begann nicht in irgend einer Garage oder in einem Hinterhof. Es begann tatsächlich in Laboren. 1959 am Tag der Offenen Tür im Brookhaven National Laboratory wurde von Willy Higinbotham auf einem Oszillographen eine Art interaktives Tennis realisiert. Mit zwei Reglern konnten die Besucher einen leuchtenden Punkt über den Bildschirm steuern, der durch eine Linie in der Mitte, die das Netz darstellen sollte, getrennt wurde. Als der Vater der Videospiele gilt gemeinhin Steve Russel, der am Massachusetts Institute of Technology (MIT) das Spiel Space Wars entwickelte. Die Spieler kämpften mit zwei abstrakten Raumschiffen gegeneinander.
Ein Meilenstein der Videogames-Geschichte war der Arcadenautomat Pong, der um das Jahr 1972 mit der Magnavox Odyssee eine Heimumsetzung bekam. Diese simple Variante von Tennis wurde von Nolan Bushnell erfunden, der 1972 die Firma Atari gründete.
Der erste Videospiel-Crash
Innerhalb von kürzester Zeit erschienen über 50 neue Heimkonsolen um das Jahr 1980, während die Preise für die Heimcomputer immer günstiger wurden. Über drei Milliarden Dollar wurden 1983 mit Videospielen erwirtschaftet, doch innerhalb von nur 2 Jahren brach der Wirtschaftszweig um ein Viertel ein. Was war der Grund? Billige und schnell programmierte Ramsch wurde auf den Markt geworfen. Eines der berühmtesten Beispiele ist die Filmlizenz von E. T. Welches schlecht und schnell zusammen programmiert wurde und so ein finanzielles Desaster war, daß ein Großteil der Cartridges in der Wüste vergraben worden sein sollen.
Im Gegensatz dazu verzeichnete die Arcadenbranche mit vielen guten Spielen kaum Einbußen.
Aufstieg und Fall eines Giganten: Nintendo
Mit dem Nintendo Entertainment System (NES) schaffte der japanische Hersteller es, dem fast tot gesagtem Videospiel-Genre wieder Leben einzuhauchen. Mit dem Nachfolger Super NES dominierte Nintendo den Videospielmarkt und verwies Sega (Master System, Mega Drive) und Atari (Jaguar) auf die Plätze. Eine missglückte Zusammenarbeit mit Sony, die zu einer eigenen Konsole führte, brachte dann das Ende einer Ära, aus der sich Nintendo erst später wieder teilweise erholte.
Playstation, der Beginn einer Traumkarriere
Aus der o. A. total missglückten Zusammenarbeit mit Nintendo entwikelte Sony seine eigene Konsole: die Playstation, die im Gegensatz zum Konkurrenten voll auf die neue CD-Technologie setzte. Der größere Speicherplatz, glasklarer Sound und die damals bahnbrechende 3D-Grafik verschafften der Playstation einen Traumstart. Auch der Nachfolger, die Playstation 2 gallopierte der Konkurrenz davon. Trotz hohem Verkaufspreis und anfänglich wenig Spielen ließ sie die zweite Konsole mit CD’s, Sega’s Saturn, weit hinter sich. Playstation wurde zum Synonym für Videospiele der Neuzeit, so wie Nintendo es davor war.
3 Freunde (Konkurrenten) sollt ihr sein
Sony baute seine Dominanz aus, Sega produzierte nur noch Spiele und Nintendo hatte mit seinem Game Cube nur mäßigen Erfolg. Da tauchte ein neuer Stern am Himmel auf, den kaum jemand auf dem Schirm hatte: Microsoft. Mit der XBOX schaffte der Windows-Entwickler einen beachtlichen Erfolg, der die Vorherschaft der Playstation ins Wanken gebracht hatte. Nintendo schaffte, nach seinem Verkaufserfolg GameBoy und all seinen Nachfolgern, endlich wieder einen Fuß in die Tür zu stellen. Mit der WII und dem Nachfolger WII U, brachte Nintendo das Wort Casual-Gaming ins Spiel. Wir stehen jetzt bei der 3. bzw. 4. Generation der neuen Konsolen, mit Playstation 4 (Pro), XBOX ONE (S) und der kommenden Scorpio und natürlich der Switch von Nintendo stehen wir am Anfang eines neuen langen Weges, der uns unser Hobby noch lange versüßen wird.
Dieser kurze Anriss konnte nicht alles Beleuchten, Coleco Vision, Phillip Videomac G-7000 und viele andere haben die heutigen Konsolen maßgeblich beeinflusst und unser Dank gilt Allen, die unser Hobby heute so schön machen, ohne daß sie explizit hier angesprochen wurden.
