Start Retro Angst auf einem Schiff – Cold Fear am Retrosonntag

Angst auf einem Schiff – Cold Fear am Retrosonntag

0

Resident Evil – Stress. Silent Hill – düster. Project Zero – quälend. In dem fast unübersichtlich Wald der Surival-Horror-Games war es vermessen, dass ein kleines Software-Haus names Darkworks aus Frankreich dort Fuß fassen möchte. Unter Leitung von Ubisoft versucht man, nach dem angestaubten Alone in the Dark, mit neuen Ideen und neuen Talenten ein neues Spiel zu etablieren. So wird Cold Fear geboren, ein neues Programm, dass für angespannte Nerven und schweißnasse Hände sorgen soll.

Tom Hansen ist nur auf einer Routinemission. Als Angestellter der Küstenwache ist er nicht überrascht, als er die Nachricht von einem, im arktischen Eis gefangenen, Schiff in Seenot erhält. Doch dieses SOS lässt nichts Gutes erahnen. Nach der Kollision mit dem russischen Walfänger findet sich Tom Hansen nicht auf einem Geisterschiff wieder, sondern im Vorraum der Hölle: bei einer offshore Ölbohrung scheinen die russischen Wissenschaftler Facehuggers, die aus dem Film Alien entsprungen zu sein scheinen, gefangen genommen zu haben. Die Exocels, als kommende Waffe des 21. Jahrhundert geplant, können entkommen und haben natürlich das Schiff befallen, auf dem sich der Spieler wieder findet.

Das Abenteuer beginnt auf dem Achterdeck des Walfängers. Es ist stockdunkel und der Sturm, der das Schiff beutelt, verstärkt sich. Blitze zerreißen den Himmel und der Regen peitscht dem Protagonisten so stark ins Gesicht, dass er fast nichts sieht. Die Windböen, die auf die Brücke prallen, scheinen den Eindringling vertreiben zu wollen. Auch, wenn man sich ins Innere des Schiffes gerettet hat, ist das Auf und Ab des aufgewühlten Meeres deutlich zu spüren und das metallische Heulen des sterbenden Bootes vervielfacht die düstere Stimmung, die das Blut zu Eis erstarren lässt. Wenn draußen die Hölle ist – was ist dann im Inneren? Nach der ersten Abbiegung trifft man auf die ersten Opfer – russische Soldaten, bewaffnet und tot. Im Gesicht zeichnet sich der Schrecken ab, welches sie in den letzten Sekunden ihres Lebens erfahren haben. Kurz darauf wird Hansen von dem ersten Seemann mit einer Klinge angegriffen, der von einem Alien infiziert ist. Sein unausgesprochenes Ziel ist es, dem Helden das Fleisch von den Knochen zu fressen.

Cold Fear möchte den Spieler von Anfang an in die Rolle eines schwachen und verlassenen Charakters schlüpfen lassen, der jede Ecke eines Raumes Stück für Stück entdecken muss. Irgendwie fühlt man sich an den Film 28 Days later erinnert. Die Entwickler haben eine fast sadistische Freude daran, mit den fragilen Nerven des Spielers auf dem verloren gegangen Schiff auf einer bockigen See zu spielen. Darkworks nutzt dabei einige klassische Momente des Survial-Horrors: Lampen, die ausgehen  lassen den Fan aufspringen, jedes kleinste Quietschen, macht nervös. Man versucht sich von Speicherpunkt zu Speicherpunkt vorwärts zu kämpfen. Das Spiel entfaltet sein ganzes Potential während der ganzen Geschichte und hält den Daddler mit seiner chaotischen Atmosphäre, die mit ihm spielt, durchgehend gefangen, ohne nach einigen Stunden langweilig zu werden. Und, nachdem das Schiff von der Gefahr bereinigt wurde, begibt man sich auf die Ölbohrplattform – dorthin, wo alles begann. Da wird aber nicht nur einfach das Geschehen weiter erzählt, nein, mit neuen Bestien, neuen Waffen und einigen unerwarteten Wendungen schenken uns die Designer eine völlig neue Spielewelt. Cold Fear kann bis zum Ende des Abenteuers die Spannung halten.

Mit all diesen Vorteilen des Gameplays wäre es ein Verbrechen gewesen, wenn man das Spiel einfach so auf den Markt geworfen hätte. Doch auch da krämpelten die Leute von Darkworks die Ärmel hoch und entwickelten einen unbestreitbaren erfolgreichen Grafik-Stil. Alles scheint bei Cold Fear aus einem Guss zu kommen: köstlich, diese eisige und gewalttätige Welt, grau, dunkel und angsteinflößend teuflisch.

Cold Fear erschien für die Playstation 2, Xbox und für den PC.

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen