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Warhammer 40K: Inquisitor – Martyr für die PlayStation 4 im Review: Ein Dungeon Crawler im Dunklen Zeitalter.

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Als damals Diablo 1 und 2 herauskamen, versuchten viele Spielehersteller auf den Zug mit aufzuspringen. Mit der Veröffentlichung des dritten Teils ließ die Nachmacherei aber nach, weil es kein Titel schaffte, das Niveau und die tiefe Atmosphäre des Originals zu erreichen. Jetzt versuchen die ungarischen Entwickler von Neocore Games mit Warhammer 40K: Inquisitor – Martyr am Thron des Hack’n’Slay-RPGs zu kratzen. Ob ihnen das gelingt, lest ihr hier.

Space Quest, Space Crusader oder halt Warhammer 40K. In dieses Universum haben uns schon einige Spiele mit mehr oder weniger großem Erfolg entführt. Doch, neben Taktik-orientierten Titeln, Aufbau-Strategie-Spielen, Twin-Stick-und Ego-Shootern, ist der neue Titel der erste, der sich dem Genre Dungeon Crawler verschreibt. Als Inquisitor – wer das Pen & Paper Original oder die verschiedenen Romane kennt, weiß, dass diese „Berufsbezeichung“ jemanden beschreibt, dessen Aufgabe es ist, ganze Planeten auslöschen zu können – ist man als Spieler darauf aus, neue Gebiete zu besuchen, um dort nach dem Rechten zu sehen.

Die Anfänge

Zuerst kann der zukünftige Protagonist aus einer von drei Klassen auswählen: Assassinen, Kreuzritter oder Psioniker. Jeder dieser Charakter spielt sich tatsächlich anders, so dass ein erneutes Durchspielen durchaus sinnvoll sein kann. Leider ist die Auswahl etwas knapp ausgefallen, was sehr schade ist. Doch kann jede Klasse verschieden ausgerüstet werden. So steht die Entscheidung an, ob mit roher Gewalt, oder mit Magie den Gefahren getrotzt werden soll.

Und so beginnt es…

Zu Beginn des Abenteuers erhält der Spieler eine Reihe von Tutorial-Missionen, die aber eigentlich nicht sein müssten: Die Spielmechanik erklärt sich von alleine. Das gefällt, denn man versteht sofort, was verlangt wird und wie es zu erreichen ist. Der Kampf beginnt somit auch gleich. Und mit dem Aufsammeln von Erfahrung und Waffen entwickelt sich der Space-Marine stetig weiter.

Im Großen und Ganzem besteht das Spiel aus zwei Phasen. In der einen kämpft man sich durch Horden von Warp-Mutanten und feindlichen Marines. Ab und zu können auch Beutekisten, mit Ausrüstung oder Medizin, gefunden werden, sowie Datenkonsolen, die einiges über die Hintergrundgeschichte erklären. Der Kampf funktioniert ziemlich gut und einfach. Es macht schon Spaß, sich durch eine Horde Feinde mit einer Bolter-Pistole oder dem Kettenschwert durchzukämpfen.

© NeoCore Games © Big Ben Interactive

In der zweiten Phase, nach den Kämpfen, ist es möglich, das Inventar neu zu organisieren, neue Ausrüstungen zu vergleichen und/oder auszurüsten und natürlich Erfahrungspunkte zu verteilen. Hier kommt eine kleine taktische Note ins Spiel: Schnetzel ich mich im Nahkampf durch oder setzte ich lieber Fernwaffen- und Magie ein?

© NeoCore Games © Big Ben Interactive

Auch wenn nicht viel von der Geschichte erzählt wird, heißt es nicht, dass es keine gibt. Als namenloser Inqusitor begibt man sich auf das Tempelschiff, um herauszufinden, was dort geschehen ist. Vor 3000 Jahren scheint sich die damalige Besatzung der Häresie und verbotener Technologie verschrieben zu haben.

© NeoCore Games © Big Ben Interactive

Freund, folge mir.

Warhammer 40K kann, ähnlich wie sein Vorbild, sowohl solo, als auch im Koop-Mehrspieler-Modus zu zweit gedaddelt werden. Dies geht, vorausgesetzt, der Mitspieler besitzt das Spiel auch, online, als auch, und da zeigt Martyr sein Potential, zusammen auf der Couch an einem Bildschirm. Heiße Wortgefechte sind dabei natürlich vorprogrammiert.

Wohin gehst Du

Natürlich gibt es eine Hauptaufgabe, die die Story weitererzählt, aber es wäre doch eine Schande, wenn man sich nur um diese kümmern müsste. Nebenmissionen verlängern nicht nur das Spielvergnügen, sondern helfen auch, die Entwicklung des Protagonisten weiterzuführen. Mit mehr Erfahrung und besserem Equipment ist ein Weiterkommen natürlich einfacher.

Wer sich aber auf Spezialfähigkeiten, wie bei dem unübersehbaren Vorbild Diablo freut, wird enttäuscht werden – es gibt keine. Die einzige Möglichkeit, Abwechslung in seinen Kampfstil zu bekommen ist, die vier verschiedenen (außer bei ein paar Schwertern) Fähigkeiten der ausgerüsteten Waffe zu nutzen. Wer keine Lust mehr auf die Schrotflinte hat, wechselt zu einer Plasmapistole oder zu einer Axt. Lieber mit Sprengstoff unterwegs? Kein Problem: Bolter- oder Melta-Gewehr bieten hier die Möglichkeit mit Granaten um sich zu werfen. Ähnlich wie das gesamte Warhammer 40K-Universum groß und abwechslungsreich ist, ist es auch die Anzahl der benutzbaren Kampfmittel.

© NeoCore Games © Big Ben Interactive

Schön ist auch, dass die Karte eingeblendet werden kann. So bekommt der Spieler einen besseren Einblick darüber, wo er schon gewesen ist, und wo nicht. Diese Einblendung ist auch nicht störend, sondern erleichtert das Fortkommen ungemein.

© NeoCore Games © Big Ben Interactive

Schau, dort kommt der Feind

Diablo 3 setzte sowohl im PC, als auch bei den Konsolen, einen sehr hohen grafischen Maßstab. Leider kommt Warhammer 40K nicht ganz an diesen heran. Zu oft wiederholen sich Elemente und insgesamt ist der visuelle Stil etwas matt. Da hätte man mehr heraus holen können. Doch gibt es auch einige Highlights, insbesondere für Fans der Saga, die authentische Symbole des Imperators, Cogulatoren an Wänden oder Servitoren.

Man merkt dem Spiel an, dass es eine Portierung eines PC-Spiels ist und nicht sauber gearbeitet wurde. So fällt die Framerate ab und zu von den normalen 50 FPS bei vielen Effekten oder Feinden auf unter 20 FPS. Das muss in der heutigen Zeit nicht sein.

© NeoCore Games © Big Ben Interactive
  • Gameplay
  • Story
  • Grafik
  • Sound
  • Wiederspielwert
3.9

Kurzfassung

Die Jungs und Mädels von NeoCore Games bringt mit Warhammer 40K: Inqusitor- Martyr ein gutes, kurzweiliges Spiel für alle Warhammer 40K-Fans auf den Markt, welches aber nicht an die Klasse des Primus im Dungeon Crawler-Genre herankommt. Laien finden zu schlecht Zugang zu der Geschichte und die ab und zu schlampige Umsetzung verhindert den Angriff auf Diablo 3.
Trotzdem macht das Spiel Spaß und bringt einen beträchtlichen „Ich-Spiel-Noch-Ein-Kapitel“-Effekt mit sich, nicht zuletzt durch die unterschiedlichen Charaktere.
Fans dürfen zugreifen, alle anderen sollten vielleicht erst Probespielen.

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